Am Busterminal in Medan wurden wir sofort belagert und jemand meinte uns den Weg zum Bus zeigen zu müssen, der nach Bukit Lawang fährt. Nicht dass das der einzige gewesen wäre, es fahren fast im 15 Minuten Takt Busse in Richtung Bukit Lawang. Also erstmal den Preis abklären. An der Rezeption unseres Hotels fragten wir nach einem üblichen Preis für die Fahrt, um einen Anhaltspunkt zu haben: 25.0000 IDR. Dass wir als Touris erstmal andere Ansagen bekommen war uns schon klar, aber den 4-fachen Preis waren wir dann doch nicht bereit zu zahlen. Wir einigten uns auf 50.000 IDR pro Person. Damit waren wir zwar immer noch doppelt so teuer wie die Einheimischen aber mit knapp 3,50€ pro Person war der Preis für die mehr als 3 Stunden Fahrt dann schon in Ordnung.
Die Fahrt war ziemlich holprig, da die Strasse nach Bukit Lawang fast nur aus Schlaglöchern besteht. Nicht ohne Grund benötigt man für gut 90 km stolze 3 – 3,5 Stunden. Der Fahrer kämpft sich wild hupend durch den Verkehr und schreit immer wieder laut „BUKIT, BUKIT“, um noch mehr Leute einzusammeln, die in die Richtung möchten. Zwischenzeitlich waren 18 Erwachsene und 4 Kinder in dem engen Fahrzeug, das anhand der Sitzplätze eigentlich nur Platz für 14 Personen inklusive Fahrer bietet…
Angekommen in Bukit Lawang wurden wir sofort von 2 Mitarbeitern von bukitlawang-jungletrekking freundlich empfangen, wo wir 2 Touren für die nächsten Tage gebucht haben, um uns den Weg zu unserer Unterkunft zu zeigen und beim Tragen der Rucksäcke zu helfen. Am nächsten Tag war Dodi von bukitlawang-jungletrekking so nett und hat uns zu einer paradiesischen Badestelle am Landak River im Gunung Leuser Nationalpark geführt und ein tolles Chicken BBQ für uns alle zubereitet. Sein Sohn ist im gleichen Alter wie unser Großer und hat eine deutsche Mama, die vor einigen Jahren nach Bukit Lawang auswanderte. So hatten unsere Kids sofort einen Spielkameraden, der auch noch die gleiche Sprache spricht. Besser hätte der Start in Bukit Lawang nicht werden können.
Am folgenden Tag haben wir ein wenig die Gegend erkundet und haben bei einer Wanderung Flussaufwärts einen kleinen Wasserfall gefunden, von dem die Kids gar nicht mehr weg zu bekommen waren.
An das Klima haben sich die Kids ganz schnell gewöhnt. Tagsüber ist es ziemlich heiß, Nachts warm und schwül da der Himmel bisher jeden Abend sintflutartige Regenfälle ergießt. Willkommen im Regenwald!
Wenn man dann nicht schnell genug vom Abendessen ins Zimmer gewandert ist, braucht man keine 10 Meter um klatsch nass zu werden. Die Kids jedenfalls finden es lustig. Und eine kleine Lektion mussten wir lernen: nichts Essbares im Zimmer lassen. Den Fehler hatten wir mit 2 Päckchen Butterkeksen gemacht. An unserem 1. Tag hatte Anisha eine kleine Ratte dabei erwischt, wie sie sich über unsere Kekse hermachte. Blitzschnell flitzte sie durch ein Schlupfloch ganz oben an der Zimmerwand und verschwand auf dem Dach. Doch kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Es folgte ein lautes Gepolter und schliesslich war nur noch ein jämmerliches Piepsen zu hören, ein Affe hat sich die Ratte geschnappt und freute sich über sein Abendessen.
Heute haben wir das Trust Education Centre im nahegelegenen Dorf besucht. Dort können Kinder und Jugendliche z.B. Englisch lernen, die ansonsten keine Möglichkeit haben eine staatliche Schule zu besuchen. Ausserdem möchte man durch eine bessere Bildung in der Gemeinschaft, den Erhalt des Ökosystems im Gunung Leuser Nationalpark fördern. Man ist hier auf Spenden angewiesen, da man von der Regierung wenig bis gar keine Unterstützung erhält. Nähere Infos hier.
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