Nachdem wir uns in Bukit Lawang in den ersten Tagen so langsam akklimatisiert hatten, haben wir letzten Freitag den Markt besucht, wo wöchentlich die kulinarische Vielfalt Indonesiens angeboten wird. Hier haben wir uns auf die leckeren Früchte gestürzt, von denen man hier gar nicht genug bekommen kann. Von Rambutan über Ananas und Mango bis hin zur Sternfrucht gibt es alles was das Herz begehrt. Beim Kaufen eines frisch gepressten Orangensafts haben die Kinder nicht schlecht gestaunt als sie gesehen haben, dass die Orangen hier gar keine orangefarbene Schale haben, sondern fast komplett grün sind…

Gestärkt von der vitaminreichen Früchtevielfalt sind wir dann am darauffolgenden Samstag zu einer atemberaubenden Tour durch den Gunung Leuser Nationalpark aufgebrochen, die die Jungs von bukitlawang-jungletrekking zu einem unvergesslichen Erlebnis für uns machten.

Ein kleiner Vorgeschmack wurde uns bereits am Abend zuvor geboten. Ich lag gemütlich in der Hängematte auf unserem Balkon als Anisha meinte auf der anderen Seite des Flusses bewegt sich etwas im Baum. Ein Blick durch das Fernglas unseres Sohnes verriet: Da hat sich doch tatsächlich direkt gegenüber von unserem Balkon ein Orang Utan seinen Schlafplatz hergerichtet. Vielleicht war das ein Zeichen, denn wir haben bei unserer Wanderung unglaublich viele Tiere beobachten dürfen.

Da wir als Familie mit 2 Kindern uns auf den Weg zum Camp machten, haben uns neben unserem Guide noch 2 weitere Helfer begleitet. Unser Sohn hat den Weg zum Camp aus eigener Kraft gemeistert während unsere Kleine 2/3 der Strecke wie eine Prinzessin im Tragerucksack saß und von ihrem neuen Freund durch den Dschungel geschleppt wurde, den sie fortan ihren „Onkel Mogli“ nannte…

Nach der ersten Orang Utan Sichtung hoch oben in den Bäumen waren wir bereits total begeistert. Aber das sollte nicht die einzige Begegnung gewesen sein. Auf unserem Weg haben wir neben einigen Gibbons und „Punky Monkeys“ auch noch ein paar weitere Orang Utans gesehen, einen sogar näher als wir vielleicht wollten. Auf dem steilen Abstieg nach unten zum Fluss, hatte eine Orang Utan Mama mit ihrem Nachwuchs unseren Weg gekreuzt. Diese hat die Chance nach etwas Essbaren gewittert und ist direkt auf uns zu gekommen, weshalb wir den steilen Abhang so schnell wie möglich wieder etwas nach oben klettern mussten, während 1 Guide versucht hat ihn abzulenken. Die Kinder haben sich ordentlich erschreckt und haben ganz schön Angst bekommen. Und auch wir hatten die Hosen etwas voll, denn wir mussten uns dann vorsichtig an der Orang Utan Mama vorbeischleichen und zügig den Abstieg schaffen.

Als wir nach 6,5 Stunden unser Camp erreicht haben, waren wir völlig fertig aber total happy und konnten dann noch 3 Stunden am Wasserfall baden, bevor es Abendessen gab. Die Nacht im Zelt verlief dann angenehmer als erwartet. Die Matratzen waren geschützt durch Moskitonetze, so wurden wir bis auf 2 Blutegel verschont von allerlei Stech- und Krabbelviechern.

Am nächsten Morgen konnten wir 3 Bindenwarane beobachten, die sich auf Futtersuche machten und langsam durch das Camp schlichen bevor kurze Zeit später als I-Tüpfelchen ein junges Orang Utan Männchen den Weg zu uns ins Camp gefunden hat und sich 3-5 Meter vor uns friedlich von Ast zu Ast geangelt hat. Ein für uns krönender Abschluss eines tollen Dschungel Trekkings.

Der Weg zurück zum Dorf war schließlich nicht mehr so anstrengend. Nach einer kurzen Wanderung zum Fluss wurden dort Tubing Reifen vorbereitet und unsere Rucksäcke wasserdicht verpackt. Nach einem ca. 20-30 minütigen Rafting waren wir schließlich zurück in Bukit Lawang und haben auf unserem Balkon für den Rest des Tages die Füße hochgelegt…

 

Unterkünfte in Bukit Lawang

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