Losgefahren in Kuala Lumpur sind wir nach über 5 Stunden Autofahrt endlich unversehrt angekommen in Kuala Tahan im Taman Negara Nationalpark. Der Taman Negara ist über 130 Millionen Jahre alt und gilt somit als ältester Regenwald der Welt.
Nach unserer Ankunft machen wir es uns gemütlich in einem der vielen Restaurant-Boote und genießen den wunderbaren Blick auf das „Tor zum Nationalpark“ auf der anderen Seite des Flusses.
Auf jener Seite befindet sich das Mutiara Taman Negara Resort, in welchem wir für 3 Nächte bleiben sollten. Etwas teurer als die Unterkünfte auf der anderen Seite des Flusses, allerdings ist die Lage des Resorts wirklich perfekt, denn es befindet sich direkt im Nationalpark, so dass man auch alleine vieles erkunden kann. Bereits auf dem Weg zum Bungalow kann man verschiedene Tiere beobachten. So kann einem neben Waranen, Affen, oder Insekten auch schon mal ein Tapir den Weg kreuzen…
Man kann hier wunderbar durch den dichten Wald spazieren, sich an der wilden Tier- und Pflanzenwelt erfreuen oder sich in die schwindelerregenden Höhen des Canopy Walkes inmitten der Baumwipfeln wagen.
Verschiedene Bootstouren bringen Dich z.B. zu einem Orang Asli Dorf. Orang Asli bedeutet übersetzt soviel wie „ursprünglicher Mensch“. Während seines Aufenthaltes beobachtet man den traditionellen Lebensstil des Bateq-Stammes. Man bekommt gezeigt, wie hier Feuer gelegt wird oder das Blasrohr als Jagdinstrument genutzt wird. Mittlerweile ist das Dorf etwas touristisch ausgelegt, da man dies auch als Einnahmequelle erkannt hat. So bekommt man durchaus Zweifel, ob die Dorfbewohner tatsächlich noch nach alter Tradition leben, so wie es einem erzählt wird, oder die Jagd mit dem Blasrohr nur noch zu Touristenzwecken vorgeführt wird. Sie leben immer noch in Hütten nach alter Tradition, aber Jagen, Fischen usw. ist nicht mehr ausschließlich nötig, da auch sie prinzipiell alles kaufen können, was sie brauchen. So darf man gespannt sein, ob dieser Lebensstil auch die kommenden Generationen überdauert.
Bis zu dem Dorf mussten wir etwas mehr als eine halbe Stunde flussaufwärts fahren. Direkt am Flussufer gelegen, kann man schon vom Boot aus einen ersten Blick auf das Dorfleben werfen…
Eine andere Bootstour brachte uns zu einem nahegelegenen Wasserfall. Kleiner Tipp für einen Aufenthalt im Mai in Kuala Tahan: den Wasserfall lieber meiden. Uns erwartete dort nämlich eine ziemlich böse Überraschung. Aber der Reihe nach…
Wir hatten im Vorfeld darüber gelesen, dass es einen kleinen Wasserfall in der Nähe gibt, wo man auch zur Abkühlung mal eine Runde ins Wasser hüpfen kann. Toll dachten wir, hört sich gut an. Also sind wir am nächsten Morgen zu einem Office in der Nähe gegangen und haben eine Bootstour gebucht. Soweit so gut, den Kinderbuggy mit auf´s Boot gepackt und los ging´s. Unseren Sohn hatten wir sicherheitshalber mal mit Schwimmflügeln versorgt und fest im Griff auf dem Schoß. Am Ziel angekommen schnallte ich mir den Buggy auf den Rücken (der war mindestens als Schlafmöglichkeit für den Kleinen immer dabei) und wir liefen die gut 500 Meter durch den Dschungel zu dem Wasserfall. Dort angekommen waren wir heilfroh, dass wir vorher den Buggy mit einem Mückenabwehrnetz gesichert haben. Denn niemand informierte uns darüber, dass zu dieser Jahreszeit die Bienen in der Region wohl ihre große Honigsaison haben und an besagtem Wasserfall Tausende dieser Viecher anzutreffen sind. Vom Schweiß angezogen waren innerhalb kürzester Zeit Arme und Beine von den Bienen bedeckt. Also schnell den Kleinen in den Buggy unters Netz und nichts wie zurück zum Boot. Jetzt war uns auch klar, warum der Bootsmann uns auslachte nachdem wir fragten ob er nicht mit zum Wasserfall geht…
Die Bilanz waren insgesamt 6 Bienenstiche für Mama und Papa. Unser Sohn hatte von alldem nichts mitbekommen, er schlummerte dank Discounter Moskitonetz ganz cool weiter in seinen Träumen.
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